Allgemeine Informationen:

  • Kirche und Gemeindehaus (beides barrierefrei): Bogenstraße 4a, 99089 Erfurt
  • Gottesdienste: Dienstag 17:00 Uhr, Freitag 8:00, Sonntag, 10:30 Uhr
  • Kirchortrat: 

Erhard Dittrich (Sprecher)

Agnes Diller

Sylvia Konrad

Uta Pfeifenbring

Franziska Vinzens


Zur Geschichte der Kirche und Gemeinde St. Josef
Nach der Reformation ist das Dorf Ilversgehofen vor den Toren der Stadt Erfurt evangelisch. Die Martinikirche am Ende der H.-Sailer-Straße ist die Kirche des Dorfes.

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wird aus dem Dorf eine Industriesiedlung; die Bevölkerungszahl wächst, auch Katholiken ziehen zu. Am 06.12.1879 wird in einem Haus in der Magdeburger Allee die erste Hl. Messe seit der Reformation gefeiert. Etwa 200 katholische Christen leben in Ilversgehofen. Ab 1882 gibt es erste zuständige Priester als Seelsorger.

Nach der Gründung eines Kirchbauvereins 1887 kann 1893 der Grundstein für eine Kirche gelegt werden. Bereits 600 Katholiken leben inzwischen in Ilversgehoven. Am 22.06.1894 wird, nach knapp einjähriger Bauzeit, die Kirche „St.Josef“ durch den Paderborner Bischof eingeweiht.

 

                                             

  • 1909 wird St. Josef zur Filialgemeinde der Erfurter Pfarrei St. Nikolaus u. Jakobus (Schotten).
  • 1911 wird der Ort Ilversgehofen in die Stadt Erfurt eingemeindet.
    1920 wird der Gemeindekindergarten gegründet. Er befindet sich zu diesem Zeitpunkt am Johannesplatz.
  • 1931 wird St. Josef zur Pfarrei erhoben (nach damaligem Recht war dies nur durch Übertragung des Pfarr-Rechts einer anderen Kirche möglich; die Allerheiligenkirche wird Filiale des Domes)
  • 1933 findet die Einweihung des Pfarrheims statt. 1939 zieht auch der Kindergarten der Gemeinde vom Johannesplatz an den heutigen Standort.
  • In den Jahren von 1957 bis 1973 wird die Kirche grundlegend renoviert und der Stil der Gründerzeit geht verloren.

 

Seit 1988 wird das alte Pfarrheim und der alte Kindergarten durch ein neues Gemeindehaus mit integriertem Kindergarten ersetzt. 

1992 findet die Einweihung des heutigen Gemeindehaus mit dem Kindergarten statt.

 

Zum 100jährigen Jubiläum 1994 wird die Kirche in der heutigen Gestalt renoviert, u.a. die Neugestaltung der Fenster und des Kreuzweges sowie des Altarraumes. Vom ursprünglichen Bestand zeugen noch die Fenster im Chorraum und auf der Empore,

der Taufstein und die Figur des Hl. Josef im Eingangsbereich.

 

Die Marienfigur ist eine im 20. Jhd. erstellte Kopie einer spätgotischen Madonna.

 

Die Gemeinde, die besonders nach dem 2. Weltkrieg durch Vertriebene stark gewachsen war, hat nach der Wende 1989 und dem Wegzug vieler aus den Plattenbaugebieten viele Gemeindemitglieder verloren.

2016 wird die Kirche ein weiteres Mal renoviert. Es gibt ein neues Farbkonzept (die Farben aus den Seitenfenstern werden für den Innenraum aufgegriffen). Der Kirchenraum erscheint dadurch heller und freundlicher. Die Elektrik wird erneuert, die in die Jahre gekommenen Lampen werden ausgetauscht. Die Kirchenbänke sind Opfer der Holzwürmer geworden und werden ersetzt.


Die sanierte Orgel in St. Josef

Seit dem Jahr 1973 hat die Orgel in St. Josef mit seinen 11 klingenden Registern ihren Dienst getan. Nach diesen mehr als 45 Jahren ständigen Gebrauchs hat sich ein vielfältiger technischer Verschleiß aufgetan, der einer dringenden Generalüberholung bedurfte.

Neben der Generalüberholung der Orgel erfolgte auch eine Erweiterung um drei klingende Register. Nach Beratung zwischen den Organisten und dem Orgelsachverständigen des Bistums Erfurt konnte dem Kirchenvorstand unter Beibehaltung der bisherigen Disposition mit folgenden klingenden Register

 Traversflöte 8‘

Salicional      4‘

Schalmey     8‘

ein Vorschlag zur Generalreparatur unterbreitet werden.

Damit ergab sich folgende Disposition für die Orgel:

 I.                    Manual

Rohrflöte              8‘

Oktave                  4‘

Nasat                    2 2/3‘

Mixtur IV              1 1/3‘

II.                  Manual

Holzgedackt         8‘

Spillpfeife             4‘

Principal               2‘

Sesquialter            2 2/3‘

                   Traversflöte         8‘ (neu)

            Salicional                     4‘ (neu)

Schalmey               8‘ (neu)

Tremulant

Pedal

            Subbass                       16‘

                   Bassflöte                8‘

            Quintade                4‘

Nach Klärung des zur Verfügung stehenden finanziellen Rahmens und Beschluss durch den Kirchenvorstand, eine Bezuschussung durch das Bistum Erfurt erfolgte nicht, konnte eine Ausschreibung über die Eckdaten der Generalreparatur mit Orgelbaufirmen vorgenommen werden. Die Orgelbaufirma Hey aus Urspringen in der Rhön überzeugte mit einer technischen Lösung, die den Überlegungen der Entscheidungsträger Rechnung trug. Im Mai erhielt die Orgelbaufirma Hey den Zuschlag.

Mit dieser Generalreparatur waren bautechnische Anforderungen verbunden, die eine bessere Begehbarkeit der Orgel für das Stimmen der einzelnen Register und Wartungsarbeiten notwendig machten. Zur Umsetzung dieser Anforderungen erfolgte ein Vorrücken des Orgelgehäuses um 60 cm, damit Platz für eine weitere Windlade, auf die die drei neuen Register aufgesetzt wurden, zu schaffen. Wie im Kirchenraum erkennbar, hatte das Vorrücken der Orgel zu keiner optischen Änderung des Gesamtbildes der Kirche geführt.

Die technische Umsetzung basiert auf der bisherigen mechanischen Ton- und Registertraktur der ursprünglichen Orgel, die mit einer zusätzlichen elektrischen Windlade erweitert wurde, um die drei neuen klingenden Register einzupassen.

Mit der Intonation der Orgel, die im Januar 2020 durchgeführt werden konnte, kam die Generalreparatur zum Abschluss. Mit der Intonation des Orgelwerkes erfolgte die Einpassung des Klangbildes der Orgel in den Kirchenraum. Alle klingenden Register wurden dabei auf ein optimales Gesamtklangbild abgestimmt. Das heißt: Wie in einem Orchester müssen alle Instrumente nicht nur auf einheitliche Tonhöhe ausgerichtet sein, sondern auch das Klangbild optimal den räumlichen Gegebenheiten angepasst werden.

Am Samstag, dem 18. Januar 2020, wurde die nunmehr renovierte Orgel durch den Orgelsachverständigen KMD Prof. Silvius von Kessel im Beisein der Verantwortlichen der Orgelbaufirma Hey abgenommen. Im Anschluss der Abnahme konnte in der Sonntagvorabendmesse die Orgel durch Pfarrer Dr. Schönefeld gesegnet werden und in diesem Festgottesdienst ihre klangliche Vielfalt erklingen.

Mit dem Ergebnis der Generalreparatur und Intonation konnte insgesamt eine Verbesserung des Orgelklangs im Kirchenraum erzielt werden. Dank der drei neuen Register, die technisch durch Sub- und Superkoppeln erweitert sind, erklingen die Register voluminöser und abwechslungsreicher. 

Im Abnahmegutachten des Orgelsachverständigen des Bistums Erfurt heißt es: „Die Orgelbaufirma Hey hat mit relativ begrenzten Mitteln ein deutlich aufgewertetes Orgelwerk in der Kirche St. Josef in Erfurt geschaffen: Die Verbindung einer mit einfachen Mitteln erbauten Orgel der Firma Schönefeld (1973) mit einer moderaten, dabei jedoch klanglich hocheffizienten Ergänzung. Ich möchte der Gemeinde hierzu herzlich gratulieren!“

Somit ergibt sich mit dieser Erweiterung der klingenden Register und der damit verbundenen Spielhilfen eine bessere musikalische gottesdienstliche Begleitung und Ausgestaltung der Gemeindegesänge.

Noch einige technische Daten:

Die Orgel besteht aus:

 a)      Drei Werke: 2 Manuale und ein Pedal (bisherige Orgel)

b)      Viertes Werk: beinhaltet die neuen klingenden Register sowie neue Spielhilfen, die die Registriermöglichkeiten der Orgel erweitern

 Die Orgel enthält 1.402 Pfeifen.

 Text: Michael Lorenz (Organist)

                                                                                                                      

 

Kontakt:

Katholische Pfarrei St. Josef, Bogenstraße 4a, 99089 Erfurt,

Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag: 9.00 - 11.00 Uhr, Freitag 13.00 - 15.00 Uhr,   

Telefon: 0361 7312385, eMail: sekretariat-kath-kg-st.josef-erfurt@bistum-erfurt.de